Dienstag, 21. Juni 2016

Tag 3: Besonderheiten der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg


Tag drei stand unter dem Thema „Besonderheiten der Hauptstadtregion“. Dazu besichtigten wir den Technologiepark Adlershof und den noch nicht fertiggestellten Flughafen Berlin-Brandenburg BER. 

Über den Dächern des grössten Technologieparks Deutschlands. (Foto: Wolfdietrich Peiker)

Der Wirtschaftsgeograph Dr. Peiker führte uns durch das Technologie-Cluster Adlershof. Der Wissenschafts- und Technologiepark Adlershof zeichnet sich durch eine hohe Konzentration von Unternehmen und Forschungsinstituten der Bereiche Materialwissenschaften, Photonik sowie Informations- und Kommunikationstechnologie aus. Während die Forschungsinstitute und die Firmen bereits erfolgreich interagieren, besteht bei der Zusammenarbeit mit den Universitäten noch Potential. Damit sich dieser sogenannte Triple-Helix der Beziehungen zwischen den Akteursgruppen schliesst, ist eine Überwindung des Gegensatzes zwischen der unternehmerischen Profitorientierung und der universitären Grundlagenforschung nötig. Da die Infrastruktur für den spontanen Wissensaustausch der Akteur_innen noch wenig ausgebaut ist, werden Beziehungen zu vielversprechenden Partner_innen nach wie vor gezielt gesucht. Nichtsdestotrotz sprechen das stetige Beschäftigungswachstum, die abnehmenden Subventionen, die fortschreitende Bautätigkeit sowie die klaren Multiplikatoreffekte für den Erfolg des Technologieparks. 

Von der lang ersehnten Eröffnung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg erhoffen sich die Beteiligten des Technologieparks eine noch bessere internationale Anbindung. Mit den Problemen und Herausforderungen des Flughafen-Megaprojekts wurden wir nachmittags vertraut gemacht. Hauptsächlich zwei Gründe führten zur mehrmaligen Verschiebung des Eröffnungstermins. Einerseits haben sich die neuen Rauchabzüge als technisch ungeeignet erwiesen. Andererseits musste aufgrund der unterschätzten Nachfrage von jährlich 24 Millionen Durchreisenden, eine nachträgliche Erweiterung des Flughafens auf 36 Millionen Passagiere vorgenommen werden. Hierzu entschied sich die Geschäftsleitung für einen Ausbau des bestehenden Flughafens Berlin-Schönefeld. Laut unserem Gesprächspartner der Betreibergesellschaft zieht dies einen „Rattenschwanz an Problemen“ mit sich wie z.B. eine veränderte Statik bei den Gebäuden. Diese Probleme verursachen täglich Verluste in der Höhe von 1,4 Millionen Euro und eine Verdreifachung der Fertigstellungskosten auf über 6 Millionen Euro. All dies wird durch das bisherige Fehlen eines Generalunternehmers für das Flughafenprojekt verstärkt, da so eine unkoordinierte Abfolge der Bautätigkeiten erfolgt. Im Innern des sich im Bau befindenden Terminals beendeten wir unsere Tagesexkursion mit einer aufschlussreichen Fragerunde.


Besichtigung und Gespräch im noch nicht eröffneten Flughafen Berlin-Brandenburg. (Foto: Wolfdietrich Peiker)

Die Besichtigung des Technologieparks Adlershof und des Flughafens Berlin-Brandenburg eröffnete uns Studierenden interessante Einblicke in einige Erfolge und Herausforderungen der deutschen Hauptstadtregion.

Antoni Meimetis, Pascal Tschumi

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